Verschenken Sie einen Survival Trip – Überleben in der Wildnis

Ein passendes Geschenk für hartgesottene Männer zu finden gestaltet sich immer als schwierig. Schließlich kann man diese kaum mit einem neuen Elektronikartikel erfreuen. Adrenalinjunkies brauchen da schon ein etwas ausgefalleneres Geschenk. Ein Geschenk, das garantiert für leuchtende Augen beim Geburtstagskind sorgen wird, ist ein Survival Trip, bei dem es darum geht einige Tage in der Wildnis zu überleben – und zwar ohne den Komfort, den die Zivilisation zu bieten hat. Ein solcher Survival Trip eignet sich hervorragend auch als Gruppengeschenk. Wer viel Zeit mitbringt, kann sogar selbst den Trip planen und organisieren. Den Organisationsaufwand sollte man aber keinesfalls unterschätzen, denn mit dem Verzicht auf Zivilisatorische Annehmlichkeiten gibt es viel zu planen. Die Aktivitäten, die man im Rahmen eines Survival Trips durchführen kann, sind vielfältig. Die folgende Liste ist daher nur als Anregung zu verstehen.

1.) Feuer machen

Ein Feuer ohne Feuerzeug oder Streichholz zu entfachen ist natürlich die Königsdisziplin eines jeden Ausflugs in die Wildnis – und gestaltet sich alles andere als einfach. Prinzipiell gibt es mehrere Möglichkeiten ein Feuer zu entfachen, besonders Anfänger benötigen hierzu aber viel Durchhaltevermögen. Zunächst gilt es genug brennbares Material anzusammeln. Das sind kleine Äste und Zweige, trockene Blätter und getrocknete Baumrinde.  Am leichtesten kann man ein Feuer mit einem Feuerstein entfachen. Besonders in Küstennähe findet man solche Feuersteine häufig. Man schlägt mit dem Stein einfach gefühlvoll auf ein Stück Metall (beispielsweise ein mitgebrachtes Messer) und schon bilden sich kleine Funken. Da der Funkenflug bei dieser Methode sehr gering ist, ist es wichtig, dass der Zunder entsprechend trocken ist. Es empfiehlt sich beim Ausprobieren eine Schutzbrille zu tragen, denn mitunter können kleinere Stücke des Feuersteins absplittern. Die bekannteste Technik zum Feuer machen ist wohl das Feuerbohren. Dazu benötigt man ein Brett aus weichem Holz und einen fingerdicken Bohrer oder eine Spindel aus recht hartem Holz. Die Länge des Bohrers liegt dabei am besten zwischen 50 und 60 Zentimetern. Nun benötigt man noch einen Bogen aus normalem Holz, an dem ein Stück Seil oder Kordel angebracht wird. Mit einem Stein übt man von oben Druck aus und hält die ganze Konstruktion in Position. Mit der anderen Hand spannt man immer wieder den Bogen und sorgt so dafür, dass sich der Bohrer mit großer Geschwindigkeit auf dem Holzbrett dreht. Bereits nach wenigen Minuten sollte man die erste Rauchentwicklung feststellen können. Hat man genügend Zunder bereit gestellt, dann steht einem Feuer nichts mehr im Wege. Wie das Ganze funktioniert zeigt das folgende Video:

Bei Sonnenschein lässt sich zudem mit einem Brennglas leicht ein Feuer entfachen. Einfach die Sonnenstrahlen im Zunder bündeln und nach wenigen Minuten beginnt dieser zu brennen. Als Brennglas eignen sich übrigens auch dicke Brillengläser.

2.) Fortbewegen im unwegsamen Gelände

Wer einen Wald für seinen Survival Trip auswählt, der wird schnell auf unwegsames Gelände stoßen, in dem man nur mit sehr viel Mühe voran kommt. Um sich einen Weg durch das Dickicht bahnen zu können, sind die folgenden Grundtechniken sehr hilfreich:

  • Abseilen: Um Höhenunterschiede schnell überwinden zu können, empfiehlt es sich immer ein Seil und eine entsprechende Kletterausrüstung parat zu haben, um sich gegebenenfalls abseilen zu können. Eine Grunderfahrung im Abseilen sei hier natürlich vorausgesetzt.
  • Brücken bauen: Kleinere Flüsse sind in Wäldern nichts Ungewöhnliches. Möchte man trockenen Fußes auf die andere Seite kommen, dann muss man sich etwas einfallen lassen. Eine Möglichkeit ist es eine Brücke zu bauen. Ist der Fluss nicht allzu breit, dann eignen sich kleinere Baumstämme für dieses Unterfangen, die in der Gruppe bewegt werden können.
  • Floß bauen:  Eine andere Möglichkeit über einen Fluss zu kommen oder der Strömung einige Kilometer zu folgen, ist der Bau eines Floßes. Hierzu eignen sich dickere und dünnere Äste, die mit dem sehnigen Holz junger Bäume, das man unterhalb der Rinde einfach vom Stamm abreißen kann, miteinander verbunden werden.

3.) Nahrung und Wasser finden

Am wichtigsten ist es in der Wildnis Wasser zu finden. Flussläufe gibt es zwar zur Genüge, allerdings kann man sich hier nie sicher sein, dass das Wasser nicht durch tote Tiere kontaminiert wurde. Es empfiehlt sich daher entweder einen entsprechenden Filter dabei zu haben oder das Wasser direkt von der Quelle abzuzapfen. Saubereres Trinkwasser bekommt man außerdem, indem man in der Nähe der Wasserquelle so lange gräbt, bis man auf Grundwasser stößt. Prinzipiell sollte man aber besser Abstand davon nehmen Wasser aus dem Wald zu trinken, vor allem dann, wenn man über wenig Erfahrung im Survival Training verfügt. Als Nahrungsmittel gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zunächst kann man natürlich Beeren oder Pilze sammeln (hier darauf achten, dass man die Beeren-/Pilzsorte kennt, um auszuschließen, dass man etwas Giftiges zu sich nimmt), aber auch die Nadeln und Rinde mancher Bäume sind essbar. Eine Internetrecherche vor Antreten des Trips empfiehlt sich. Ob man mit einem selbst mitgebrachten Bogen jagen oder kleinere Fallen für Hasen und ähnliches Getier aufstellen darf, sollte zuvor unbedingt mit dem zuständigen Förster abgeklärt werden.

4.) Orientierung

Die Orientierung in einem Wald ist alles andere als leicht. Möchte man auf einen Kompass verzichten, dann gibt es drei Möglichkeiten zur Orientierung:

  • Sonne: Am Lauf der Sonne lassen sich die Himmelsrichtungen erkennen. Merke: Die Sonne geht im Osten auf,  steht mittags im Süden und wandert dann weiter Richtung Westen, wo sie schließlich untergeht. Hilfreich ist der Merksatz: „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden ist ihr Mittagslauf, im Westen wird sie untergeh’n, im Norden ist sie nie zu seh’n“
  • Sterne: Nachts kann man sich an den Sternen orientieren. Der hellste Stern des Himmels ist der Polarstern. Dieser steht immer im Norden und dient damit bereits seit Jahrtausenden als Orientierungspunkt. Der Polarstern befindet sich über dem großen und rechts neben dem kleinen Wagen.
  • Bäume: Sogar an den Bäumen lassen sich die Himmelsrichtungen ablesen. Da der Wind in unseren Breiten vornehmlich aus westlicher Richtung kommt, wachsen besonders frei stehende Bäume meist Richtung Osten. Zudem ist der Moosbewuchs auf der westlichen Seite eines Baums meist wesentlich stärker ausgeprägt.

Wer einige der vorgeschlagenen Aktivitäten in seinen eigenen Survival Trip integriert, wird beim Geburtstagskind bestimmt für wahre Begeisterungsstürme sorgen. Trotz aller Euphorie sollte man aber die Gefahren, die in der Wildnis lauern, nicht unterschätzen und für den Ernstfall mit verschiedenen zivilisatorischen Hilfsmitteln ausgestattet sein. Nicht verzichten sollte man auf folgende Utensilien:

  • Taschenmesser: Messer oder Taschenmesser kann man immer gebrauchen. Sei es zum Feuermachen, zum Anspitzen oder Herstellen von Werkzeugen, oder zum Zerlegen von Fleisch.
  • Taschenlampe: Im Wald wird es nachts sehr dunkel, sodass man mitunter die sprichwörtliche Hand vor Augen nicht mehr sieht. Für den Notfall sollte man daher immer eine Taschenlampe mit Ersatzbatterien dabei haben.
  • Feuerzeug: Falls das Feuermachen auf natürlichem Weg nicht funktioniert, ist es sinnvoll ein Feuerzeug oder Streichhölzer mit sich zu führen.
  • Zelt: Zelte, Schlafsäcke und Isomatten sind ein angenehmer Luxus, ohne den man es kaum mehrere Tage in einem Wald aushalten kann.
  • Nahrungsmittel: In jedem Fall ausreichend Nahrungsmittel und Trinkwasser mit sich führen.
  • Medizin: Verbandszeug, Desinfektionsmittel und sonstige Medizin gehören zum must-have.
  • Kompass: Zur sicheren Orientierung sollte man immer einen Kompass mit sich führen, sodass man in jedem Fall auch wieder aus dem Wald heraus findet.

Für den eigenen Survival Trip gibt es folglich viel zu beachten. Wer diesen Aufwand und das mit einem Survival Trip verbundene Risiko nicht auf sich nehmen will, kann sich auch nach einem Veranstalter umsehen, der Survival Trips oder Survival Camps anbietet. Hier eine kleine Linksammlung: