Geschenke zum Richtfest

Das Richtfest, die Geschenke und alles was dazu gehört

Geschenke zum Richtfest sind ebenso Trandition wie der Brauch. Das Richtfest beschreibt ein traditionelles Zimmermannsritual, das zu einem bestimmten Zeitpunkt des Hausbaus gefeiert wird. Dadurch bezeugen die Zimmerleute und Handwerker ihre Freude an der Arbeit und gleichzeitig auch den Respekt, den die Leute dem Handwerk entgegenbringen sollten. Die Tradition des Richtfestes ist übrigens sehr alt, sie geht bis ins 14. Jahrhundert zurück.

Wann wird das Richtfest gefeiert?
Grundsätzlich immer dann, wenn der Rohbau des Gebäudes steht und mit dem Dachstuhl auch bereits das Stützskelett des Daches errichtet wurde. Allerdings dürfen dann noch keine Dachziegel oder sonstige Dachbedeckungen angebracht werden. Der Sinn dahinter ist der, dass in diesem Stadium des Gebäudebaus die Arbeit der Zimmerleute als beendet galt. Zumindest in früheren Zeiten, als Häuser sich noch weithin durch traditionelle Giebeldächer in roter Färbung auszeichneten. Und auch wenn heutzutage die Arbeit der Zimmerleute nach der Anbringung des Dachstuhls noch nicht getan ist, so markiert doch stets dieser Zeitpunkt das Richtfest.

Wesentliche Merkmale des Richtfestes

Ganz klar ist der Kranz, der hoch oben auf dem Dachgebälk angebracht wird, das wichtigste Merkmal. Feierlich geschmückt mit Bändern und Schleifen in verschiedenen Farben, ist der Richtkranz für alle aus weiter Entfernung sichtbar. Er symbolisiert das Stattfinden des Richtfestes und somit die Weihe eines neuen Hauses. Ebenso gehört zum Brauchtum, dass der letzte Nagel im Dachgebälk von dem Bauherr persönlich eingeschlagen wird. Dies geschieht meist noch vor Anbringung des Kranzes.

Die Baustelle ist natürlich auch der Ort, an der das Fest gefeiert wird. Traditionell beginnt die Feier, wenn die Arbeitszeit der Handwerker am späten Nachmittag bzw. am frühen Abend ausklingt. Dabei kann es dann bis in die Nacht hinein dauern, je nachdem, wie ausgelassen die Stimmung ist. Das Fest ist in erster Linie den beteiligten Handwerkern gewidmet. Aber auch die Freunde und Familienmitglieder  des Bauherrn sowie Nachbarn und Anwohner sind meistens herzlich eingeladen.

Verbreitung
Das Richtfest hat seinen Ursprung mit hoher Wahrscheinlichkeit in Skandinavien. Allerdings wird es in der heutigen Zeit vorwiegend in Mitteleuropa praktiziert. So werden Richtfeste dieser Art vor allem in Deutschland, Schweiz (wo man es auch Aufrichte nennt), Österreich (Gleichenfeier), Tschechien, Polen und in der Slowakei zelebriert. Dabei beschränken sich die Richtfeste nicht nur auf normale Häuser mit Giebeldächern, sondern werden auch bei sehr hohen Konstruktionen wie vielstöckigen Bürogebäuden oder Funkmasten gefeiert. Wichtig ist eben nur, dass die grundlegende Struktur des Gebäudes bis hoch zum Dach fertig gestellt wurde. Alternativ zum Kranz eignet sich übrigens auch ein kleiner Baum, der auf die Spitze des Rohbaus gesetzt wird.

Der Richtkranz

Ein wichtiger Bauabschnitt geht zuende, wenn der Rohbau eines Hauses fertiggestellt ist. Endlich kann man den Bau in voller Höhe sehen, den architektonischen Planungsentwurf in die Tat umgesetzt und fast vollendet bewundern. Voller Stolz begehen Bauherr nebst Familie, Architekt und die Handwerker jetzt das Richtfest. Nach der Tradition bedankt sich der Bauherr mit dem Fest und dem ausgerichteten Mahl bei den Handwerkern für ihre gute Arbeit und kann gleichzeitig mit Freunden, Verwandten und Nachbarn den fortgeschrittenen Bau feiern. Symbol des Richtfestes ist der Richtkranz. richtkranz auf dem dach

Das Gebilde aus grünen Ästen, Blumen und Bändern wird am Firstende des meist noch ungedeckten Dachstuhls befestigt. Mancherorts hängt hier statt Richtkranz eine Richtkrone oder man schmückt das Dach mit so genannten Richtbäumen, das sind mit bunten Bändern verschönerte junge Fichten oder Tannen. Der Bauherr ist für die Ausrichtung der Feier und die Beschaffung des Kranzes zuständig und darf hier selbst entscheiden, was er nehmen möchte. Möchte er sich regionalen Gepflogenheiten anpassen, können ihm ortsansässige Handwerker sicher den ein oder anderen Tipp geben. Handelt es sich bei dem Neubau um ein Haus ohne Dachstuhl, wie das beispielsweise bei modernen Flachbauten der Fall ist, übernimmt ein Kran den Haltedienst.

Ob Kranz, Krone oder Baum, alle genannten Symbole drücken den Stolz des Bauherrn, des Architekten und der beteiligten Handwerker am Projekt und die eingeflossene Handwerkskunst aus. Ebenso eine gewisse Erleichterung, das Bauprojekt bis hierher schon erfolgreich abgeschlossen zu haben. Für einige der Gewerke wie die Zimmerer geht die Arbeit mit dem heutigen Tag zuende, denn Dachdecker übernehmen ab nun die Arbeit des Dachdeckens. So ist es die letzte Amtshandlung des Zimmerers, den Kranz zu befestigen und feierlich den Richtspruch aufzusagen.

Der Herstellung eines Richtkranzes ist übrigens gar nicht so schwer und wird in manchen ländlichen Regionen von den zukünftigen Nachbarn oder Nachbarstöchtern übernommen. Vielleicht möchten hier aber auch Freunde oder die Bauherrenfamilie selbst tätig werden. Meist wird über ein Draht- oder Holzgerüst Blattgrün gewunden und mit Bindedraht daran befestigt. Sehr gut eignet sich hierzu Buxbaum, Lebensbaum oder Thuja.

Für eine Krone erhält der flache Kranz noch einen Aufbau aus zwei kreuzweise verbundenen Bögen, die ebenfalls mit Blattgrün umwunden werden. Danach wird das Gebilde mit langen bunten Bändern und Tüchern verziert. Nach einer Tradition kann ein rotes Taschentuch in die Mitte des Kranzes eingefügt werden, in das ein Geldstück als Lohn für den Zimmerer hineingelegt wird, der den Richtspruch spricht. Das rote Tuch ist Teil der Berufskleidung der traditionsbewussten Zimmererzunft.

Geschenke zum Richtfest

Heutzutage ist es als Gast eines Richtfests üblich den Bauherren ein kleines Geschenk zu überreichen. Hier bietet sich ein Geschenk an, welches im Zusammenhang mit dem Bau steht. Früher war es üblich den Bauherren Brot und Salz zu überreichen, heutzutage werden praktische Geschenke zum Richtfest lieber gesehen. Auf dieser Seite finden Sie ein paar ausgewählte Geschenkideen zum Richtfest.

Geschenkideen zum Richtfest
Spätestens wenn den Bauherren die ersten Rechnungen an die neue Adresse zugeschickt werden sollen empfiehlt es sich einen Briefkasten am Haus zu haben. Während der Rohbauphase haben sich die wenigsten Leute bereits Gedanken um einen Briefkasten gemacht. Daher ist ein Briefkasten immer ein gern gesehenes Richtfestgeschenk. Hier lohnt es unter Umständen sich mit mehreren Gästen zusammen zu tun und ein hochwertiges Modell zu verschenken.

Ähnlich wie beim Briefkasten verhält es sich mit der Hausnummer, auch hier wird es seitens der Bauherren noch keinerlei Bemühungen gegeben haben. Hausnummern gibt es in vielerlei Stilrichtungen zu kaufen, sollten Sie mit einer Hausnummer als Richtfestgeschenk nicht den Geschmack der Bauherren getroffen haben, kann diese noch immer am Gartentor oder im Partykeller verwendet werden!

Wenn es an den Innenausbau geht, fallen immer weder Kleinigkeiten an an welche nicht gedacht wurden. Für diesen Fall sind Einkaufsgutscheine immer ein super Geschenk! Hierbei spielt es eine untergeordnete Rolle ob es sich um einen Baumarktgutschein, einen Gutschein vom örtlichen Getränkemarkt oder einen universellen Geschenkgutschein von Amazon handelt. Die Erfahrung sagt das Gutscheine immer gut ankommen!

Brot und Salz

Brot und Salz kann man als den Klassiker unter den Geschenken zum Richtfest bezeichnen, das Brot und das Salz symbolisieren das niemand der Hausbewohner jemals Hunger leiden sollen. Doch die Chancen als einziger mit Brot und Salz zum Richtfest zu erscheinen stehen aufgrund der weiten Verbreitung dieses Brauchs äußerst schlecht. Brot und Salz eignen sich daher als Zusatzgeschenk zum richtigen Geschenk oder als Teil eines Präsentkorbes.

Pflanzen für den Garten
Sollten sie den Entschluss gefasst haben zum Richtfest Pflanzen zu verschenken beachten Sie bitte das diese noch einige Zeit im übergebenen Topf verbringen müssen. Die Außenanlagen sind bei einem neuen Haus meist das letzte was fertiggestellt wird! Daher bieten sich Ballenpflanzen wie beispielsweise ein Apfelbaum an.

Das Essen beim Richtfest
Das Richtfest beginnt traditionell mit dem Ende der regulären Arbeitszeit der Handwerker gegen 17:00 Uhr. Demnach versteht sich von selbst das das Essen beim Richtfest gern deftig sein darf! Bei der genauen Auswahl des Essens muss der Bauherr sich an keine besonderen Regeln halten, es sollte nur einfach sein!

Da das Richtfest auf der Baustelle stattfindet bietet sich, je nach Jahreszeit und Witterung, gegrilltes oder ein herzhafter Eintopf und dazu deftig belegte Brötchen an. So köstlich ein Filet Mignon auch ist, auf der Baustelle ist es kaum möglich dies angemessen zu verzehren! Wer zeitlich auf der Baustelle eingespannt ist, für den bietet es sich an auf einen Partyservice zurückzugreifen.

Sorgen Sie rechtzeitig vor Beginn des Festes für ausreichend Sitzgelegenheiten für alle eingeladenen Gäste. Unsere Empfehlung ist es, einfach mal im Bekanntenkreis nachzufragen, ob der ein oder andere eventuell eine Bierzeltgarnitur zur Verfügung stellt. Diese Garnituren lassen sich frei positionieren und bieten auch zu späterer Stunde ausreichend Möglichkeit für ein gemütliches Beisammensein.

Neben dem Essen sind besonders die Getränke beim Richtfest besonders wichtig. Hier hat es sich als ausreichend herausgestellt neben Bier die klassischen Getränke wie Cola, Wasser und Limonade bereitzustellen. Die ein oder andere Flasche Wein und eine Flasche lokalem Schnaps helfen oftmals dabei das Eis zu brechen.

Die Traditionen der Zimmermänner

Der Beruf des Zimmermanns gehört zu den ältesten Berufen, da in der Bronzezeit schon die ersten Hütten aus Holz errichtet wurden. Die Zimmerer pflegen auch heute noch die althergebrachten Traditionen ihres Berufsstandes. Seine heutige Gestalt bekam das Handwerk im Mittelalter vor etwa 1000 Jahren. Zu dieser Zeit entstanden auch die sogenannten „Zünfte“, die fortan die Regeln der Zunftmitglieder vorschrieben.

Obwohl es die Zünfte mit ihren Vorschriften und Gebräuchen heute nicht mehr gibt, haben sich viele Traditionen aus der damaligen Zeit bewahrt.

Die Wanderschaft
Am wohl Bekanntesten unter den Gebräuchen der Zimmerleute ist die Wanderschaft, die auch als Walz bezeichnet wird. Diese musste früher jeder Zimmermann nach seiner erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung absolvieren. Er zog dabei durchs Land, um bei anderen Zimmermeistern seine Kenntnisse zu vervollkommnen und nützliche Erfahrungen zu sammeln. Die Walz kann sich über einen Zeitraum von zwei bis zu drei Jahren erstrecken, je nach Zimmermann und dessen Zunft.

Dabei durfte sich der Zimmerer seiner Heimatstadt bis zu einem vorgeschriebenen Abstand nicht nähern. Früher galt die Walz als Voraussetzung für den Meistertitel, heute gibt es diese Pflicht nicht mehr. Mit der Abschaffung dieser Pflicht ging auch die Zahl der umherwandernden Zimmerleute zurück, in den letzten Jahren sieht man sie allerdings wieder verstärkt auf der Wanderschaft.

Der Richtspruch

Nach der Fertigstellung des Rohbaus, damit ist in der Regle das errichten des Dachstuhl gemeint, wird traditionell das Richtfest gefeiert. Zum Richtfest gehört der Richtspruch welcher vom Bauleiter, dem Zimmermann oder dem Maurerpolier vor den versammelten Gästen vorgetragen wird. Regional gibt es sehr viele unterschiedliche Richtsprüche, die deutschlandweit gängigsten sind allerdings die folgenden:

  • Die Feierstunde hat geschlagen, es ruhe die geübte Hand.
  • Nach harten arbeitsreichen Tagen grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land.
  • Und stolz und froh ist jeder heute, der tüchtig mit am Werk gebaut.
  • Es waren wackre Handwerksleute, die fest auf ihre Kunst vertraut.
  • Drum wünsche ich, so gut ich´s kann, so kräftig wie ein Zimmermann,
  • mit stolz empor gehobnem Blick dem neuen Hause recht viel Glück.
  • Wir bitten Gott, der in Gefahren uns allezeit so treu bewahrt,
  • er möge das Bauwerk hier bewahren
  • vor Not und Schaden aller Art.

Trinkspruch zum Richtfest

  • Nun nehme ich froh das Glas zur Hand,
  • gefüllt mit Sekt bis an den Rand,
  • und mit dem feurigen Saft der Reben will jedermann die ehr ich geben,
  • wie sich nach altem Brauch gebührt, wenn so ein Bau ist ausgeführt.
  • Das erste Glas der Bauherrschaft: Glück soll sein in diesem Haus!
  • Die Eintracht fliehe nie daraus!
  • Der Tod kehrt nur ganz selten ein.
  • Der Storch, der soll hier Stammgast sein.
  • Dem Bauherrn und seiner Frau daneben ein dreifach hoch!
  • sie sollen leben. hoch, hoch, hoch!
  • Und noch ein Hoch den Maurern und Zimmerleuten,
  • durch deren Kraft der Bau erstand.
  • Hoch sollen sie leben, hoch, hoch, hoch!
  • Dann will ich mein’ Spruch beenden, es lebe hoch die Bauherrschaft!
  • Mein Trunk sei diesem Haus geweiht, es stehe fest in Ewigkeit!

Ansprache mit Reim

  • Mit Gunst und Verlaub,
  • meine Damen und Herren!
  • Nun hat der Bau sich hier erhoben,
  • Nicht riesig zwar, doch auch nicht klein,
  • Das Werk mag seinen Meister loben,
  • Die Bauleut‘ soll‘n gepriesen sein.
  • Nach altem Brauch greif ich zum Glas
  • Und werd‘ für sie die Stimme heben.
  • Denn jeder beißt einmal ins Gras,
  • Drum lasst sie heute alle leben!
  • Wem oft der Schweiß die Stirn benetzte
  • Wer klaglos Stein und Mörtel trug,
  • Wer Mauersteine wohl versetzte,
  • Wer Balken schleppte, Zapfen schlug,
  • Wer schaufelte und motorsägte,
  • Mit Flex und Bagger stundenlang
  • Sich auf dem Bauplatz hier bewegte,
  • dem gelte unser Lobgesang!
  • Normalerweise ist es Brauch,
  • An einem solchen frohen Tage
  • Zu trinken auf den Bauherrn auch
  • Und seine Frau, gar keine Frage.
  • Allein – es gibt gar keinen Herrn,
  • Der Chef am Aschergraben wär‘.
  • Das soll uns aber gar nicht stör‘n:
  • Wir trinken auf die GbR!
  • Viel Glück und Heil und Gottes Segen
  • Dem Waldhotel, das hier gedeiht,
  • Wo Zimmermädchen bald sich regen,
  • Wo heut noch zimmern Zimmerleut!
  • So schütze der allmächt‘ge Gott
  • Das Haus und die, die darin wohnen:
  • Vor Krankheit, Brand und Wassersnot
  • Mög‘ er sie alle stets verschonen.
  • Beim Wandern, Skifahr’n und im Haus:
  • Wo unsre Gäste Freude haben,
  • Da bleibe Pech und Unglück aus0
  • Im Waldhotel am Aschergraben!”
  •  Das Glas zerschmettere im Grund,
  • geweiht sei dieses Haus zur Stund